Ja, die gibt es tatsächlich. Klassische Beispiele für Tabuthemen im Nachfolgeprozess, die gedacht, aber nicht gesagt werden findest du hier:
1) Ich traue dir die Geschäftsführung nicht zu. Meiner Meinung nach, wäre dein Bruder der „bessere“ Nachfolger.
2) Ich will dich nicht rausschmeißen, kann aber meine Position nicht ausfüllen, wenn du nicht gehst. Du nervst mit deinen Bevormundungen.
3) Ich habe ein schlechtes Gewissen, weil du ohne Firma keine Beschäftigung hast.
4) Ich führe den Familienbetrieb nur fort, weil ich mich verpflichtet fühle.
5) Fürs Alter habe ich nicht vorgesorgt – es steckt alles in der Firma. Deshalb möchte ich gern Geld dafür haben.
6) Ich weiß nicht, wie ich meine Lebenspläne mit dem Familienbetrieb vereinbaren kann – ich will doch Kinder.
7) Was ist mit meinen Geschwistern – ich habe ein schlechtes Gewissen, wenn ich allein übernehme.
8) Ich möchte gern neue Wege gehen, will meine Eltern aber nicht verletzen und enttäuschen.
9) Stell` mich bitte endlich den Kunden, Lieferanten und Partnern als dein Nachfolger vor.
10) Dein Führungsstil gefällt mir nicht, das ist doch „Management der alten Schule“.
11) Erkenne mal an, was ich alles geschafft habe – das ist mein Lebenswerk.
12) Was soll ich denn zuhause? Wie soll denn die Firma ohne mich weiterlaufen? Die brauchen mich doch. Oder doch nicht?
Diese Gedanken von Übergeber und Übernehmer sind zum Teil sehr verletzend. Gerade in der Familie will man diese Verletzungen vermeiden, sie könnten einen Konflikt hervorrufen. Wenn diese Themen nicht kommuniziert, bearbeitet und gelöst werden, verhärten sich die Fronten immer mehr, bis die kleinsten Entscheidungen und Austausch zu den normalsten Themen unmöglich werden – das Ende des Nachfolgeprozesses.
Die Liste lässt sich beliebig verlängern.
Was fällt dir noch ein? Ich freue mich von dir zu hören.