You are currently viewing Erfolgsgeschichte: Nachfolge in der Arztpraxis

Erfolgsgeschichte: Nachfolge in der Arztpraxis

Herr Dr. Brander* führt eine Arztpraxis für Allgemeinmedizin, seine Frau unterstützt ihn als Ordinationsassistentin. Sie haben 2 Kinder: Lisa beendet gerade den Turnus, Max ist als Gynäkologe im Krankhaus tätig.

Beide Kinder interessieren sich für die Übernahme der Praxis. Die Eltern hatten Max vor Jahren schon die Nachfolge zugesagt. Allerdings besteht Lisa nun auch auf einen Praxisraum. Sie möchte die Praxis als Gruppenpraxis weiterführen.

Dazu wären Umbauarbeiten und somit einige Investitionen notwendig. Dazu kommt, dass Lisa und Max unterschiedliche Vorstellungen von der räumlichen Gestaltung und Aufteilung der Kosten haben. Außerdem hat Lisa eigene Zukunftsvisionen für die Praxis. Sie möchte die Öffnungszeiten ausdehnen und weitere Ärzte als Partner gewinnen. Max möchte die Praxis im Sinne seines Vaters weiterführen und vorerst nichts ändern und investieren.

Die Gespräche der Familie laufen schon über viele Monate. Auch in den einzelnen Familien wird über die einzelnen Wünsche diskutiert und nach Lösungen gesucht.

  • Maxs Frau möchte nicht, dass er die Praxis gemeinsam mit seiner Schwester übernimmt. Sie möchte, dass er ausschließlich im Krankenhaus arbeitet. Sie befürchtet, dass ihr Mann noch weniger Zeit für die Familie hat und die Konflikte mit der Schwester die Ehe weiter belasten.
  • Lisa wünscht sich, dass ihr Mann, der Physiotherapeut ist, später in die Praxis einsteigt. Wenn sie in Karenz ist, würden sie sich ihren Praxisraum teilen.
  • Max möchte, dass es eine reine Arztpraxis bleibt und auch seine Frau ist der Meinung, dass mehr Beteiligte mehr Wirbel in die Sache bringen. Sie wünscht sich, dass ihr Mann Max ganz aussteigt und ihn seine Schwester auszahlt.

Der Ton wird immer rauer und die Stimmung zwischen den Geschwistern ist am Tiefpunkt. Die Eltern belastet die hochemotionale Ausnahmesituation sehr.

Max meldet sich schließlich bei mir. In einem unverbindlichen Gespräch plaudern wir über seine Anliegen, meine Arbeit und Möglichkeiten einer Zusammenarbeit.

Auf Basis der einzelnen Vorgespräche, in denen mir alle Beteiligten ihre Wahrnehmung schildern, erstelle ich ein Konzept.

Im gemeinsamen Zukunftsworkshop wurden die Interessen aller gebündelt. Durch die gezielte Gesprächsführung, Methoden und Tools konnten die Klienten klare und verbindliche Vereinbarungen erarbeiten, die heute noch halten und den Frieden wieder herstellten:

  • MAX und LISA übernehmen die Praxis als Gemeinschaftspraxis. MAX verstand nun, warum es LISA so wichtig war, die Praxis gemeinsam weiterzuführen. LISA konnte endlich einen Schritt auf ihren Bruder zugehen. Gemeinsam fanden sie einen Weg die Praxis in eine erfolgreiche Zukunft zu lenken, ohne dass einer der beiden auf etwas verzichten musste.
  • Die KOSTEN für die Anschaffung der gynäkologischen Geräte trägt Max. Wenn sich die Kosten amortisiert haben, wird er den Job im Krankhaus aufgeben, um mehr Zeit für die Familie zu haben.
  • LISA hat die Gestaltung des Umbaus über, regelmäßig besprechen sie im Familienrat die Fortschritte und Änderungen. Sie hat die Organisation über, MAX und sein VATER kümmern sich um die Patienten. Nach Fertigstellung des Umbaus, scheidet der VATER aus und LISA steigt in die Praxis ein.
  • Die Umbaukosten werden geteilt. Der VATER übernimmt den Mehrheitsanteil.
  • Die MUTTER geht mit dem Vater in Pension. Die Nachfolger nehmen die Auswahl der Nachfolger:in der Mutter vor.
  • Der VATER scheidet nach dem Umbau aus dem Familienunternehmen aus. Es wurde jedoch vereinbart, dass er auf 5 Jahre ein Mitspracherecht hat.

*HINWEIS: Vertrauen und Diskretion gehören zu meinen absoluten Grundsätzen. Alle meine Fälle sind anonymisiert und könnten sich so ähnlich zugetragen haben. Es handelt sich hier um Beispielfälle, die veranschaulichen sollen, was meine Arbeit möglich macht. 

Schreibe einen Kommentar